Puerto Viejo: Quirliges Surferstädtchen an Costa Ricas Karibikküste (2024)

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Von

Julia

Costa Rica

Reggaebeats legen sich über das Rauschen des Meeres. Ein Hauch von Cannabis liegt in der Luft. Das quirlige Surferstädtchen Puerto Viejo, das sich an die karibische Südostküste Costa Ricas schmiegt, begrüßt mich mit einer Atmosphäre, wie sie lässiger nicht sein könnte.

Meterhohe Kokospalmen wehen im sanften Wind, blau-weiße Holzboote schaukeln vor einer tropischen Traumkulisse und in der Ferne leuchtet der sattgrüne Regenwald desCahuita Nationalparks. Die Sonne lacht vom Himmel. Sie lässt das türkisblaue Wasser des Karibischen Meeres glitzern, während ich auf einer Schaukel hin und her schwinge und la pura vida, das pure Leben, in Puerto Viejo genieße.

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Der Zauber des Morgens in Puerto Viejo

Jeden Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, stehe ich an einem wilden, menschenleeren Strand und bewundere den Zauber eines Neubeginns. Den Zauber eines frisch anbrechenden Tages, der alle Sorgen von gestern wegwischt und Platz für Neues schafft.

Mit müden Augen und wachem Geist beobachte ich, wie die Sonne aufgeht und den Horizont in ein warmes Licht taucht. Die ersten Sonnenstrahlen kitzeln auf der Nase, lassen den Strand in wundervollen Goldtönen erstrahlen und den Dschungel hinter mir dampfen. Die frühen Morgenstunden in Puerto Viejo haben etwas Magisches an sich, für das ich gerne um fünf Uhr aufstehe.

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Pura vida in Puerto Viejo

Nachdem ich frische Ananas und Papaya, Filterkaffee, Toast und Omelett gefrühstückt habe, schlurfe ich erneut zum Strand. Ich liege im weichen Sand, lese Bücher, philosophiere über das Leben oder spaziere barfuß an den puderfeinen, von Palmen gesäumten Stränden entlang. Ich lasse die Knöchel von den Wellen umspülen und meine Gedanken aufs Meer hinaustragen.

Oder aber ich schlendere durch das kleine Örtchen mit seinen pastellfarbenen Holzhäusern, den vielen Yoga Studios und Surfschulen, den süßen Cafés, einladenden Restaurants und knallbunt bestuhlten Bars, den Souvenirshops und den kleinen Soda-Lädchen, die alles verkaufen, was man zum Leben braucht. Ich mag auch die winzigen Boutiquen, die handgemachten Schmuck, wunderschöne Bohokleider, Naturkosmetik und Räucherstäbchen verkaufen.

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Jamaikanisches Lebensgefühl

Ein freundlich lächelnder Rastafari sitzt vor einer Reggae-Strandbar. Bunte Tücher flatternzwischen den Palmen im Wind. Dazwischen ladenknallige Sitzsäcke und Hängematten zum Chillen ein.

Rot, gelb, grün. Die Farben der jamaikanischen Flagge sind in Puerto Viejo allgegenwärtig. Sogar die Pflanzen scheinen sich farblich ihrer Umgebung angepasst zu haben. Obwohl das bildschöne Surferstädtchen die letzte Zivilisation vor der Grenze zu Panama ist, herrscht hier eine afro-karibisch geprägte Stimmung.

Viele Bewohner von Puerto Viejo sind dunkelhäutig und sprechen neben Spanisch ein kreolisches Englisch. Sie kamen von Jamaika nach Costa Rica, um auf Bananenplantagen oder beim Bau der Eisenbahnlinie zu arbeiten, ließen sich an der Karibikküste nieder und brachten ihr entspanntes Lebensgefühl mit, das bis heute geblieben ist. Es macht den besonderen Reiz von Puerto Viejo aus.

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Stromausfall im Paradies

In der Hochsaison, der Trockenzeit, verwandelt sich Puerto Viejo angeblich in eine Partyhochburg. In Scharen zieht es Backpacker und andere Reisende aus aller Welt an die Karibikküste Costa Ricas. Jetzt, während der Regenzeit, ist das anders.Puerto Viejo ist völlig entspannt. Die Straßen sind teilweise wie leer gefegt. Viele der Restaurants und Bars haben sogar verkürzte Öffnungszeiten.

Ich mag diese Ruhe sehr und auch die Regenzeit gefällt mir,denn sie lässt die paradiesischeVegetation gedeihen. Am Morgen scheint die Sonne aus Leibeskräften und nachmittags schüttet es wie aus Eimern. Dann ist die perfekte Zeit, mich in meine urige Dschungelhütte zurückzuziehen und zuzuhören, wie der warme Monsunregen aufs Dach prasselt.

Ein einziges Mal erlebe ich ein heftiges Unwetter, das die komplette Gegend lahmlegt. Ein Baum kracht in den Stromkabelsalat, der an wackeligen Holzpfeilern über der Hauptstraße befestigt ist und verursacht einen Stromausfall, der Puerto Viejo für mehrere Stunden vom Rest der Welt abschneidet.

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Danke Universum

„Wie romantisch,“ ist mein erster Gedanke. „Aber wo essen wir denn jetzt zu Abend?“ der zweite. In absoluter Finsternis fahren wir die lange Hauptstraße entlang, die aus dem Ort raus, Richtung Punta Uva führt. Die Restaurants, die rechts und links den Wegesrand säumen, sind stockfinster. Mein Magen grummelt. Hier werden wir heute wohl nichts mehr zu essen bekommen. Wie auch ohne Strom?

Zu unserem großen Glück entdecken wir eine kleine Bude, die von schummrigem Kerzenlicht beleuchtet wird. Die Einheimischen empfangen uns herzlich, beinahe als wären wir alte Bekannte, und serviert uns erstaunlicherweise eine warme Mahlzeit. Es gibt, wie immer, Gallo Pinto, das Nationalgericht Costa Ricas, das aus Reis und dunklen Bohnen besteht und machmal mit gebratenen Kochbananen aufgepimpt wird.

Die Kerze, die vor uns auf dem Tisch flackert und uns erahnen lässt, was wir verspeisen, hat es schwer. Immer wieder bläst der Wind sie aus und lässt uns in derDunkelheit auf der Holzbank sitzen. Über uns blitzt und donnert es. Der Regen lässt langsam nach. Danke Universum, für diesen magischen Abend.

Ein Ort zum Bleiben

Die Tage im Surferstädtchen Puerto Viejo vergehen leider viel zu schnell. Wer hier nicht in entschleunigt, ist selber schuld, denn Puerto Viejo ist ein Ort zum Ankommen. Und zum Bleiben. Gerne auch für länger. Ich jedenfalls hätte meineCosta Rica Reise an diesem zauberhaften Ort gerne um ein paar Wochen oder Monate verlängert.

Ich wäre jeden Morgen zum Sonnenaufgang an den Strand gelaufen und hätte mich am süßen Amaretto-Duft der Mandelbäume erfreut. In dem kleinen, alternativen Laden auf der Main Road, gegenüber vom Flip Flop Restaurant,hätte ich mir stapelweise spirituelle Bücher gekauft und sie am Strand verschlungen.

Ich hätte mich zum Yogakurs angemeldet, vielleicht mal wieder das Surfen angefangen oder einfach nur faul in meiner Hängematte gelegen, frisch gepressten Mangosaft oder kühles Kokoswasser geschlürft, die Wellen beobachtet und meine Energiereserven aufgeladen.

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Tipps für Puerto Viejo

Anreise nach Puerto Viejo

Falls du mit dem Mietwagen in Costa Rica unterwegs bist und Puerto Viejo ein Stopp deiner Rundreise ist, bietet sich die Anreise per Auto an. Von San José benötigst du gute vier Stunden. Die rund200 Kilometer lange Strecke lässt sich einfach fahren und führt größtenteils durch wunderschöne Landschaften. Einzig und allein die vielen Lastwagen, die riesige Ladungen Bananen und Ananas transportieren, sind etwas nervig, denn das Überholen ist auf Costa Ricas Straßen so gut wie nicht möglich.

Falls du nicht mit dem Mietwagen unterwegs bist, kommst du vom Bus Terminal in San José innerhalb von 4,5 Stunden per Bus nach Puerto Viejo. Während der Hauptsaison fahren die Busse alle zwei Stunden ab. Eine Fahrt kostet umgerechnet circa zehn Euro.

Fortbewegung in Puerto Viejo

Falls deine Unterkunft zentral liegt, kannst du sämtliche Cafés, Restaurants und Geschäfte sowie den Hauptstrand zu Fuß erreichen. Um zu den außerhalb liegenden Stränden zu kommen, empfehle ich dir ein Fahrrad auszuleihen und entlang der Küstenstraße zu fahren. Leihstation gibt es in Puerto Viejo mehrere. Die Miete beträgt zwischen fünf und acht Euro pro Tag.

Cafés & Restaurants in Puerto Viejo

  • Como en mi Casa Art Café: Pancakes, Müsli, vegane Wraps, Kuchen und hausgemachtes Brot
  • Café Rico: Großartiges Frühstück inmitten von Büchern
  • GypSea Café: Tolle Frühstücksauswahl, vegane Bowls und Kaffee mit hausgemachter Kokosmilch
  • Bread & Chocolate: vegane Bagels, Pancakes, Kuchen und frische Säfte
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Ausflug zum Cahuita Nationalpark

Etwa zwanzig Minuten von Puerto Viejo entfernt, liegt der Cahuita Nationalpark(Parque Nacional Cahuita). Er zählt zu den schönsten Nationalparks in Costa Rica und bietet eines der letzten lebenden Korallenriffe des Landes. Außerdem erwarten dich paradiesische Sandstrände und sattgrüner Regenwald.

Die beiden Ranger Stationen Kelly Creek und Puerto Vargas sind die Eingänge zum Nationalpark. Sie sind durch einen wunderschönen Fußweg miteinander verbunden. Die Wanderung ist ebenerdig, leicht und lohnt sich sehr. Im stetigen Wechsel führt der Weg am Meer entlang und mitten durch den urwüchsigen Dschungel hindurch.

Auf kleinstem Raum kannst duhier eine abwechslungsreiche Landschaft bestaunen und mit etwas Glückentdeckst du Faultiere, Kapuzineräffchen, bunte Schmetterlinge und exotische Vogelarten. Wer mehr über Flora und Fauna des Nationalparks erfahren möchte, kann eine geführte Tour buchen. Ein Guide hat außerdem ein sehr geschultes Auge und findet selbst die best getarnten Tiere in den Baumkronen, an denen du auf eigene Faust wahrscheinlich eher vorbei läufst.

Der Eintritt zum Cahuita Nationalpark kostet umgerechnet circa neun Euro pro Person.

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Unterkunft in Puerto Viejo

Etwas abseits des quirligen Surferstädtchens, per Fahrrad leicht zu erreichen, befindet sich die wundervolle Unterkunft Azania Bungalows. Hier wohnst du in einer urigen Holzhütte, umgeben von meterhohen Kokospalmen und fühlst dich als seist du mitten im Dschungel. Die Bungalows sind einfach ausgestattet und haben eine eigene Veranda mit Hängematte.

Im großen Garten, den alle Gäste benutzen dürfen, gibt es Liegestühle und einen Pool. Zum Frühstück werden frisches Obst, Müsli, Toast und Omelette serviert. Ich habe mich in dieser Unterkunft sehr wohl gefühlt und würde jederzeit wiederkommen.

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Weitere Tipps & Reiseberichte aus Costa Rica

  • Tortuguero Nationalpark in Costa Rica: Meine Erfahrungen und Tipps
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